"Alles wirkliche Leben ist Begegnung" (Martin Buber)

Begegnung zwischen Menschen

Ein Pastorenworkshop, veranstaltet von "Irre menschlich Hamburg", fand in der St. Michaelskirche in Hamburg-Sülldorf zum Frühlingsanfang, am 21.3. 2011 statt. An dieser Stelle einen herzlichen Dank für die Gastfreundschaft. Es ging um das Thema "Seelische Erschütterung und Kirche". Religiöse Erfahrungen, die in Psychosen gemacht werden, sind selten bis gar nicht Gesprächsinhalte in der Psychiatrie, selbst in den christlichen Krankenhäusern werden sie nur als Symptom einer Erkrankung betrachtet. In unserem Gespräch ging es auch um die Frage der Angst und Befremdung, gerade dann, wenn Menschen in ihren Krisen mit fundamentalen religiösen Inhalten, wie z.B. Ursprung von Licht und Finsternis, Erlösung und Sünde ringen. Dort sind Stimmenhören und Visionen nichts Ungewöhnliches.

• Wie gehen Pastor_innen mit Anderssein in ihrer Gemeinde um?

• Sind sie Ansprechpartner_innen für Menschen in religiösen (vielleicht auch sehr eigenen) Vorstellungen?

• Sind sie Gesprächspartner_innen in Not?

• Wo sind ihre persönlichen Grenzen?

• Was macht ihnen Angst, wo wollen sie lieber an die Profis der Psychiatrie verweisen? Was ist das besondere an einer Begegnung innerhalb der Kirche?

• Muss man aktives Gemeindemitglied sein? Könnte Jesus nicht vom Kreuz heruntersteigen und sich in die Bank setzen…

Die Gesprächsatmosphäre war sehr offen und trialogisch geprägt. Sie lud dazu ein, Fragen zu stellen und zuzuhören. Außerdem konnte man dem wunderschönen Sologesang einer Teilnehmerin lauschen.

Nach vier Stunden Austausch, unterbrochen von drei kleinen Pausen, kamen wir zu dem Ergebnis, dass damit nicht Schluss sein kann und darf! Dieses Treffen war ein Anfang, um behutsam miteinander ins Gespräch zu kommen. Viele Fragen sind natürlich offen geblieben oder auch erst in diesem Prozess entstanden. Wir setzen diese Begegnungen fort, angedacht ist ein Termin Ende September. Die anwesenden Pastoren verabschiedeten sich mit dem Versprechen, das Gesprächsangebot in Kirchenkreisen weiter bekannt zu machen und im Kollegenkreis dafür zu werben, damit diese Chance zur Begegnung noch intensiver genutzt wird! Auf dass es mehr werden.

Die Einladung zu diesem Workshop finden Sie hier.